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Der Sinnersche Kreis beschreibt die vier zentralen Faktoren, die für den Reinigungserfolg ausschlaggebend sind:

  • Zeit
  • Temperatur
  • Mechanik
  • Chemie

Ein Kreis mit vier Segmenten für Zeit, Temperatur, Mechanik und Chemie
Der Sinnersche Kreis

Zeit: Betrifft sowohl Einwirkungs- als auch Anwendungszeiten.

Temperatur: Betrifft in erster Linie das zur Reinigung angewendete Wasser. Eine Temperatur von ca. 18°C ist empfehlenswert. Es ist ein Mythos, dass unbedingt heißes Wasser zum Reinigen angewendet werden muss. Die heutigen Reinigungsmittel sind auf niedrige Temperaturen abgestimmt und funktionieren so am besten. Die Mischung mit kaltem Wasser ist außerdem anwenderfreundlich. Es besteht nicht die Gefahr, dass aufsteigende Reinigungsdämpfe eingeatmet werden. Diese bilden sich nur in Verbindung mit heißem Wasser.

Mechanik: Hiermit ist die Kraft gemeint, die zur Lösung der Verschmutzung direkt auf der Oberfläche angewendet wird. Dabei handelt es sich nicht nur um Muskelkraft, sondern auch um Hilfsmittel wie Schwämme und Bürsten oder um Maschinenkraft.

Chemie: Betrifft das eingesetzte Reinigungsmittel. Die Tenside im Reinigungsmittel setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab, damit es in die Poren der Oberfläche eindringen und Schmutzmoleküle umschließen kann.

Die vier Faktoren sind voneinander abhängig. In ihrer Ausprägung sind sie jedoch variierbar. Wird die Ausprägung eines Faktors reduziert, kann der Reinigungserfolg erhalten werden, indem andere Faktoren in ihrer Ausprägung entsprechend erhöht werden.

Beispiel: Es ist kein Geheimnis, dass die chemischen Bestandteile von Reinigungsmitteln schädlich sind für Umwelt und Gesundheit. Entscheidet man sich daher für ein chemiefreies Reinigungsverfahren, ist es notwendig, die Faktoren Mechanik, Temperatur und Zeit in diesem Verfahren zu erhöhen. So kann auch ohne den Einsatz von Chemie der gleiche Reinigungserfolg erzielt werden.

Das klingt jetzt zu schön um wahr zu sein? Sicher ist das im ersten Moment schwer zu glauben, wenn man die Reinigung mit Chemie gewöhnt ist. Aber tatsächlich ist das die Art und Weise, wie Reinigung funktioniert. Sobald wir das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren berücksichtigen und deren Ausprägungen aufeinander abstimmen, können wir ein individuell passendes Reinigungsverfahren festlegen.

In der praktischen Anwendung spielt der Faktor Mensch noch eine große Rolle. Wird einer der Faktoren nicht korrekt angewendet, kann der gewünschte Reinigungserfolg ausbleiben. Die korrekte Einarbeitung der Mitarbeiter in jedes anzuwendende Reinigungsverfahren ist somit essenziell. Genauso wichtig ist es allerdings, ein grundlegendes Verständnis für die Funktion von Reinigung zu schaffen. Wir empfehlen daher, das Zusammenspiel der 4 Faktoren immer wieder im Team zu trainieren und dieses Modell in jeden Einarbeitungsplan zu integrieren.

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